Den Lotussitz (Padmasana) kennt so ziemlich jedes Kind. Auch Menschen, die sich weder mit Yoga noch Meditation auseinandersetzen, haben von dieser Asana gehört. Schließlich ist sie der Inbegriff eines in sich ruhenden und erleuchteten Yogis.
Der Lotus dient als ideale Sitzhaltung für die Meditation. Die Wirbelsäule ist dabei optimal ausgerichtet. Die Energie kann frei fließen. Erfahre nachfolgend, wie du den Lotussitz lernen kannst.
INHALT
Wie lässt sich der Lotussitz lernen?
Zuerst beugst du ein Bein und legst den Fußrücken auf dem Oberschenkel ab. Dann überkreuzt du das andere Bein und platzierst auch diesen Fußrücken auf den anderen Oberschenkel. Richte anschließend deinen Rücken und den Oberkörper auf. Entspanne dein Gesicht und lass dabei die Schultern locker nach hinten-unten sinken. Diese Sitzhaltung ist eine sehr fortgeschrittene Stellung und nicht für jeden geeignet. Viele Menschen empfinden sie als unangenehm. Solltest du den Lotussitz nicht auf Anhieb beherrschen, ist das dennoch kein Problem. Meditieren kannst du auch in anderen Haltungen. Falls dir die nötige Flexibilität in den Hüften fehlt, gibt es gute Vorübungen.
Welche Vorübungen eignen sich für den Lotussitz?
Damit du deinen Körper optimal auf Padmasana vorbereitest, eignen sich folgende Asanas. Du kannst sie entweder vor dem Lotus selbst praktizieren oder an dessen Stelle. Sie alle dienen dazu deine Flexibilität in den Hüften zu verbessern:
- Schmetterling
- Kuhgesicht
- Halber Lotus
- Taube
- befreiter Sitz
Kann jeder den Lotussitz lernen?
Der Lotussitz ist nicht für jeden geeignet. Abgesehen von einigen Kontraindikationen ist das Ganze von der Beweglichkeit deiner anatomischen Strukturen abhängig. Versuchst du dich mit aller Kraft in den Lotus zu zwingen, schädigst du damit dauerhaft deine Knie- und Hüftgelenke. Immerhin drehst du deine Oberschenkel extrem nach außen. Währenddessen beugst du deine Beine und bewegst sie von der Körperachse weg. Dadurch entsteht eine extreme Spannung in deinen Hüft- und Kniegelenken.
Ansonsten gibt es weitere Gründe, die gegen den Lotus sprechen. Nicht ausführen solltest du ihn z.B. bei:
- Hüftproblemen
- Knieverletzungen
- Knöchel- oder Wadenverletzungen
- Ischiasproblemen
- Rückenschmerzen bzw. Wirbelsäulenbeschwerden
- Schwangerschaft
Wozu ist der Lotussitz gut?
Asanas im Yoga wirken auf verschiedenen Ebenen. In erster Linie entfalten sie körperliche Effekte. Weiterhin beeinflussen sie uns auch auf energetischer und geistiger Ebene. Der Lotus richtet die Wirbelsäule optimal auf. Sind die anatomischen Voraussetzungen erfüllt, hilft er die Hüfte und Rückenmuskulatur zu entspannen. Mental sorgt er für innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Du kannst dich besser konzentrieren und wirst sogar kreativer. Der Lotussitz hilft dir dich schneller zu regenerieren, indem er den Energiefluss an der Wirbelsäule entlang erhöht. Gleichzeitig werden deine Chakras (Hauptenergiezentren) im Körper geöffnet.
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Autorin: Fanny Patzschke
Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef
- Sivananda, S.; Bretz, S. et al.: Yogalehrer/innen Handbuch, 18. Auflage, Yoga Vidya Verlag, 2018
- Bretz, S. et al.: Das Yoga Vidya Asana-Buch: Übungsreihen, Grundeinstellungen, Variationen, 3. Auflage, Yoga Vidya Verlag, 2003
- Autorenkollektiv Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch; Yoga Vidya Verlag; 1. Auflage, 2016
- DiNardo, K.: Die Yoga-Sutras für dich und dein Leben: Patanjalis Wegweiser zu innerer Klarheit, Freude und Gelassenheit, 1. Auflage, Lotus, 2019
- https://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/lotus-41219 (abgerufen am 28.08.24)