“Du bist total unsportlich! Aus dir wird nie etwas! Du hast null Disziplin!”
Solche Aussagen sind sehr schmerzhaft. Aber auch extrem prägend. Und das schlimme: wir nehmen sie irgendwann als Wahrheit an. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um nichts anderes als negative Glaubenssätze. Das Problem dabei: wir erkennen sie nicht als solche. Genau deshalb können wir nur sehr schwer negative Glaubenssätze auflösen. Dabei ist das bitter nötig. Gelingt uns das nicht, wird unser Mindset immer dunkler. Wir geraten in einen Abwärtsstrudel.
Wie entstehen negative Glaubenssätze?
“Schuld” daran ist einerseits die Evolution. Zum anderen auch die Erziehung. Unser Gehirn fokussiert sich eher auf eventuelle Gefahren und Probleme statt auf die positiven Dinge. Dabei dient das sogenannte RAS (retikuläres Aktivierungssystem) als eine Art Filter. Es verhindert, dass unser Verstand von den ganzen Informationen und Reizen überfordert wird. Bedeutet deshalb: wir nehmen nur das wahr, was unseren bisherigen Erfahrungen entspricht, was wichtig erscheint oder was wir erwarten.
Falls du beispielsweise von deinen Klassenkameraden früher gesagt bekamst, dass du total unsportlich bist, wirst du höchstwahrscheinlich kein Top-Athlet. Wenn wir das (unbewusst) verinnerlichen, dringen solche Glaubenssätze tief ins Unterbewusstsein ein. Resultat: wir bekommen sie automatisch immer wieder bestätigt. Genau das ist fatal. Denn damit blockieren wir uns selbst. Die oben genannten Behauptungen kennen wir alle.
Negative Glaubenssätze auflösen – in 4 Schritten
- 1. Schritt: Zuerst müssen wir sie uns bewusst machen, dass solche Aussagen keine in Stein gemeißelten Wahrheiten sind. Gar nicht so einfach. Schließlich tragen wir sie ja bereits sehr lange in uns. Deshalb reflektier dich zunächst einmal.
- 2. Schritt: Hast du deine Glaubenssätze ermittelt, dann liste sie schriftlich untereinander auf.
- 3. Schritt: Jetzt überlege: gibt bzw. gab es Situationen in deinem Leben, die dir das Gegenteil beweisen? Damit hast du diese angeblichen “Wahrheiten” automatisch widerlegt.
- 4. Schritt: Als letztes kehrst du die Negationen mithilfe von bejahenden Affirmationen ins Positive um. Auch das erledigst du schriftlich.
Kurze Anekdote aus meiner Vergangenheit: ich war früher sehr perfektionistisch, habe mir keine Fehler und Schwächen verziehen. Das endete desaströs. Dagegen setze ich folgende Affirmation: “In mir steckt viel Entwicklungspotenzial, weil ich eben nicht perfekt bin.”
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn du erfolgreich negative Glaubenssätze auflösen kannst, befreist du dich von einem zu eng geschnallten Gürtel.
- Damit erleichterst du dir das Leben ungemein. Bedeutet für dich: weniger Druck. Dafür mehr Freiheit, Mut, Selbstvertrauen und Möglichkeiten.
- Nutze diese 4 einfachen Schritte. Programmiere dein Mindset nachhaltig auf “positiv” um.
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Autorin: Fanny Patzschke
Apothekerin, zertifizierte Ernährungsberaterin & Fitnesstrainerin, Yogalehrerin, Vegan Raw Chef
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