Adaptogene Pflanzen und Pilze zählen mit zu den besten natürlichen Stresskillern. Darüber hinaus werden ihnen noch viele weitere spezifische Heilwirkungen zugeschrieben.
INHALT
Wie wirken Adaptogene Pflanzen und Pilze?
In erster Linie helfen adaptogene Pflanzen mit ihren harmonisierenden Eigenschaften das Gleichgewicht im Körper (Homöostase) wiederherzustellen. Sie sind in der Lage sich an die speziellen Bedürfnisse unseres Organismus anpassen. Daher stammt auch der Name Adaptogene (deutsch: “Anpasser”). Außerdem können sie sehr effektiv oxidativen Stress reduzieren, da sie die Produktion des Stresshormons Cortisol regulieren. Dadurch entlasten sie die Nebennieren und können dem berüchtigten Adrenal Fatigue entgegenwirken. Auf diese Weise lässt sich das hormonelle Gleichgewicht wiederherstellen. Das gesamte Hormonsystem wird entlastet. Das wirkt sich vor allem positiv auf die Produktion von Estrogen, Progesteron und Testosteron aus. Die gesundheitsstärkenden Effekte sind dementsprechend vielfältig:
- leichtere Gewichtsabnahme
- Stärkung des Immunsystems
- Erhöhung der Stressresistenz
- Steigerung der Gedächtnisleistung
- Verbesserung der körperlichen Konstitution
Übrigens sind adaptogene Pflanzen und Pilze keine Erfindung der Neuzeit. Die indische Heilkunst Ayurveda setzt bereits seit tausenden von Jahren auf die traditionellen Kräuter. Genauso wie auch die TCM (traditionelle chinesische Medizin). Nachfolgend stelle ich dir einige der wichtigsten Vertreter vor:
Panax Ginseng
Ginseng erfreut sich vor allem in der TCM sehr großer Beliebtheit. Dort hat sich die Wurzel als Tonikum bewährt. Sie regt den Stoffwechsel an, stärkt die Abwehrkräfte und macht den Körper resistenter gegen Stress. Für die Wirkung verantwortlich zeigen sich die vor allem die Ginsenoside. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen bescheinigen der Ginsengwurzel außerdem antientzündliche und blutzuckersenkende Eigenschaften.
Ashwagandha
Der aus dem Sanskrit stammende Name bedeutet so viel wie “Geruch des Pferdes”. Hierzulande ist die Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse vor allem unter den Namen “Schlafbeere”, “Winterkirsche” oder „Indischer Ginseng“ bekannt. Im Ayurveda werden die Wurzeln und Blätter verwendet. Ashwagandha entfaltet vielfältige gesundheitsstärkende Effekte. So soll sie beispielsweise schlaffördernd, stressreduzierend, stimmungsaufhellend, entzündungshemmend und angstlösend wirken.
Reishi
Reishi gehört zu den Vitalpilzen. In der TCM wird er auch als „Pilz der Unsterblichkeit” bezeichnet. Hierzulande ist er bekannt unter dem Namen „Glänzender Lackporling”. Er zeichnet sich vor allem durch einen hohen Gehalt an Eisen, Kalium, Vitamin D, Vitamin B2, Proteinen (ca. 15%) und Ballaststoffen (ca. 65%) aus. Daneben enthält er noch unzählige weitere bioaktive Substanzen wie Sterole, Nukleotide und Triterpene. Dementsprechend vielfältig sind seine positiven Effekte. Der Pilz stärkt u.a. das Herz, die Leber und das Immunsystem. Außerdem wirkt er entzündungshemmend, antioxidativ und vitalisierend.
Schisandra
Beim „Chinesischen Spaltköpfchen“ handelt es sich um eine mehrjährige Kletterpflanze, deren kleine rote Früchte als absolutes Superfood gelten. So werden ihr vor allem antioxidative Wirkungen zugeschrieben. Mit anderen Worten: sie schützt als Radikalfänger unsere Zellen vor oxidativem Stress. Das lässt sich vor allem auf das Schisandrin B zurückführen. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist in der Lage den mitochondrialen Glutathion-Speicher wieder aufzufüllen. Dabei handelt es sich um das wichtigste körpereigene Antioxidanz. Darüber hinaus scheint die Beere auch die Gedächtnisleistung zu verbessern.
Maca
Die Macawurzel stammt aus Südamerika und wird auch als „Peruanischer Ginseng“ bezeichnet. Das Pulver lässt sich direkt aus der Wurzel gewinnen, wo es anschließend getrocknet und vermahlen wird. Maca schmeckt malzig-süß und wird dementsprechend sehr gern als Kaffee-Alternative genutzt. Daneben überzeugt es durch seine wertvollen Inhaltsstoffe. Besonders reichlich vertreten sind verdauungsfördernde Ballaststoffe, deren Gehalt bei ca. 20% liegt sowie 10% hochwertiges Pflanzenprotein. Darüber hinaus sind die Mineralien Calcium, Eisen, Magnesium, Kalium, Selen und Zink sowie Vitamine der B-Familie und C enthalten.
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Macawurzel entzündungshemmend und blutdrucksendend. Außerdem werden ihr herzschützende und aphrodisierende Effekte nachgesagt. Zusätzlich soll sie auch die physische Kondition sowie die Gedächtnisleistung verbessern.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Adaptogenen handelt es sich um natürliche Wirkstoffe aus Pflanzen und Pilzen, die viele gesundheitsstärkende Effekte entfalten.
- Adaptogene Pflanzen und Vitalpilze wirken harmonisierend, bringen den Körper zurück in die Balance, reduzieren Stress und stärken das Immunsystem.
- Zu den wichtigsten adaptogenen Pflanzen gehören beispielsweise Ginseng, Ashwagandha, Reishi, Schisandra und Maca.
- Obwohl Adaptogene viele Vorteile mit sich bringen, sollten wir sie nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung oder regelmäßige Regenerationsphasen ansehen.
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Autorin: Fanny Patzschke
Apothekerin, zertifizierte Ernährungsberaterin & Fitnesstrainerin, Yogalehrerin, Vegan Raw Chef