Präventiv-Apothekerin Fanny Patzschke zeigt dir den besten veganen Ei-Ersatz zum Backen von Kuchen, Keksen, Muffins, Pancakes und Co.

Ei-Ersatz Zum Backen: 10 Vegane Alternativen

Zugegeben: Eier sind in der Küche echte Multitalente. Ob zum Backen für Cookies, Muffins, Kuchen oder in der warmen und kalten Küche – sie sind vielfältig einsetzbar. Doch leider trügt der idyllische Schein von glücklichen Hühnern auf grünen und saftigen Wiesen in “artgerechter” Haltung. Die meisten Erzeugnisse stammen aus der Massentierhaltung, wo die Legehennen ein qualvolles Dasein fristen. Die männlichen Kücken, die keine Eier legen, werden auf brutalste Weise getötet. Soll heißen: auch, wenn du nicht vegan lebst – es lohnt sich durchaus über einen geeigneten Ei-Ersatz zum Backen und Kochen nachzudenken. Dafür stelle ich dir einige vegane Alternativen vor.

Apfelkompott als Ei-Ersatz zum Backen

Apfelkompott lässt sich hervorragend in Muffins, Cookies oder Kuchen verwenden. Außerdem verleiht es den Gebäcken eine fruchtig-frische Note. Hierzu kannst du ein Ei durch ca. 60 g Kompott ersetzen. Wichtig: verwende bitte kein Apfelmus, denn das ist gezuckert. Apfelmark findest du mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt. Alternativ kannst du es aber auch selbst herstellen, indem du einfach frische rohe Äpfel im Hochleistungsmixer pürierst.

Bananen als Ei-Ersatz für z.B. Pancakes

Pro Ei verwendest du ½ Banane, die du gut pürierst. Die Bananen sollten schön reif sein. Dabei dürfen sich gern schon braune Stellen haben. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. So kannst du sie nicht nur als Ei-Ersatz zum Backen nehmen, sondern auch als natürliches Süßungsmittel. Das funktioniert besonders gut bei Pancakes. Bananen eignen sich aber auch super als Ei-Ersatz in Rührteigen für z.B. Muffins, Cookies und Kuchen.

Chia-“Ei” aus Chiasamen

Die Samen der mexikanischen Chiapflanze (lat. Salvia hispanica) eignen sich ebenfalls super als veganer Ei-Ersatz. Sie enthalten einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Proteinen, Antioxidantien, ω-3-Fettsäuren und Ballaststoffen. Dadurch erhältst du eine gelartige Konsistenz, die du als Ei-Ersatz verwenden kannst. Hierzu verrührst du einfach 1 EL Chiasamen mit 3 EL Wasser und lässt das Gemisch ungefähr 30 Minuten lang quellen. Es eignet sich vor allem für Kuchen, Pancakes sowie Waffeln.

Flohsamenschalen fein gemahlen

Die kleinen Samen des Wegerichgewächses “Plantago psyllium” lassen sich in fein gemahlener Form sehr gut als Ei-Ersatz verwenden. Püriere hierzu 1 EL Flohsamenschalen mit ca. 150 ml Wasser im Mixer und lass das Ganze 15 Minuten ruhen. Flohsamenschalen lassen sich außerdem vielseitig pharmazeutisch verwenden. So wirken sie unterstützend bei Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom oder Anus praeter (künstlicher Darmausgang). Aufgrund des hohen Ballast- und Schleimstoffanteils besitzen sie eine ausgezeichnete Quellfähigkeit in Verbindung mit Wasser. Auf diese Weise unterstützen sie die Verdauung. Daher werden sie auch beim Heilfasten zur Darmreinigung eingesetzt.

Gemahlene Leinsamen

Funktioniert vom Prinzip her genauso wie die Flohsamenschalen oder das Chia-Ei. Vorteile hier: wesentlich preisgünstiger als das mexikanische Superfood und regional verfügbar, denn die Stammpflanze “Linum usitatissimum” wächst in unseren heimischen Gefilden. Leinsamen werden pharmazeutisch bei Verstopfung eingesetzt. Aufgrund ihres hohen Schleim- und Ballaststoffanteils wirken sie als Quellmittel im Magen-Darmtrakt.

Kala Namak für den Ei-Geschmack

Das Schwarzsalz aus Indien enthält einen sehr hohen Anteil an Schwefelwasserstoff. Der verleiht ihm den spezifischen Geruch nach faulen Eiern. Dementsprechend findet es in veganen “Eierspeisen” wie z.B. “Rührei” oder “Eiersalat” Anwendung. Laut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) gilt das Salz als gesundheitlich unbedenklich.

Ei-Ersatz zum Backen und Kochen in Pulverform

Ei-Ersatzpulver besteht meist aus Stärke oder Mehl sowie einem Backtriebmittel. Es eignet sich sehr gut für Muffins und Kekse. Ansonsten kannst du auch Saucen damit abbinden. Verrühre hierzu 1 TL Ei-Ersatzpulver mit 2 EL Wasser. Das ersetzt ein Ei.

Goldene fermentierte Chlorella-Alge

Hier nehmen wir nicht das normale grüne Pulver. Die goldene Chlorella wird in einem speziellen Fermentationsverfahren gewonnen. Anschließend wird sie schonend getrocknet und aufgeschlossen. Dadurch entstehen die vollmundige Butternote und die charakteristische gelbe Farbe. Das Pulver auf Chlorella-Basis dient nicht nur als Ei-Alternative, sondern ersetzt gleichzeitig auch Butter und Milch. Statt einem Ei verwendest du hier ca. 1 EL Pulver.

Aquafaba – veganer Eischnee

Dabei handelt es sich um das gekochte Abtropfwasser von Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Kidneybohnen. Ähnlich wie Eiweiß kannst du Aquafaba zu einer fluffigen, schaumigen und steifen Masse verarbeiten. Daraus kannst du sogar vegane Baisers und Macarons herstellen. Ersetze einfach 1 Eiweiß mit 2 EL Aquafaba.

Tofu bzw. Seidentofu

Tofu ist eine wichtige Eiweißquelle in der veganen Ernährung. Dabei unterscheiden wir zwischen festen und weichen Produkten.
Fester Tofu hat eine ähnliche Konsistenz wie Fleisch. Er wird entweder in natureller Form oder bereits geräuchert und gewürzt angeboten. Er eignet sich z.B. für pikante Gerichte wie „Rührei“ und Bratlinge.
Seidentofu hingegen ist weicher und feuchter. Mit 5 EL Seidentofu ersetzt du 1 Ei. Den weichen Tofu kannst du super als Ei-Ersatz zum Backen verwenden. Außerdem lässt sich daraus eine fluffige vegane Mousse au Chocolat herstellen.

Vegan Backen ohne Ei? Kein Problem!

Wie du gesehen hast, steht uns mittlerweile eine riesige Auswahl an veganen Ei-Alternativen zur Verfügung. So lassen sich selbst alte Lieblingsspeisen aus der Kindheit weiterhin genießen. Werde am besten selbst kreativ und experimentiere. Dabei wirst du staunen, wie einfach du deine geliebten Kindheitserinnerungen veganisieren kannst.

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Autorin: Fanny Patzschke

Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich bin zwar kein Veganer, aber ich finde es trotzdem wichtig den Konsum tierischer Produkte zu überdenken. Letzte Woche habe ich vegane Muffins mit Rhabarber gebacken. Dafür habe ich – wie du es empfohlen hast – eine Banane verwendet. Die Muffins sind super angekommen und sie waren sehr saftig.

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