Wie gefährlich ist Krafttraining im Jugendalter bzw. in der Kindheit wirklich? Präventiv-Apothekerin Fanny Patzschke klärt darüber auf.

Krafttraining Im Jugendalter: Mythen & Fakten Enthüllt

Kaum ein Thema wurde in der pädiatrischen Sportmedizin so heiß diskutiert wie Kraftsport für Kinder und Jugendliche. Diese Podcastedpisode räumt mit Mythen und Vorurteilen auf und beantwortet alle relevanten Fragen zum Thema Krafttraining im Jugendalter. Dazu werfen wir einen Blick auf die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Wie gefährlich ist Krafttraining im Jugendalter?

Die Wissenschaft gibt Entwarnung: Behauptungen wie „Krafttraining schadet der kindlichen Entwicklung“ sind nicht haltbar. Internationale Forschungsberichte belegen eindeutig den Nutzen von Krafttraining in jungen Jahren. Natürlich müssen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Ein erhöhtes Risiko für Schäden an den Wachstumsfugen der Knochen besteht nur, wenn mit zu viel Gewicht trainiert oder die Übungen technisch falsch ausgeführt werden. Deshalb sollte Krafttraining im Jugendalter immer unter Aufsicht eines professionellen Trainers stattfinden.

Vorteile von Krafttraining im Jugendalter

Richtig durchgeführter Kraftsport steigert die Leistungsfähigkeit und erhöht die Knochendichte, was Verletzungen vorbeugt. Generell stärkt Krafttraining die gesamte Motorik inklusive der Koordination. Es hat positive Effekte auf den mentalen Zustand der Kinder, da die verbesserten sportlichen Leistungen Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen steigern. Krafttraining für Kinder und Jugendliche bringt also nicht nur körperliche, sondern auch psychische Vorteile mit sich. Sie entwickeln ein besseres Körperbewusstsein. Eine gesunde Lebensweise wird dadurch frühzeitig zur positiven Routine.

Wichtige Punkte beim Krafttraining für Kinder und Jugendliche

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Daher können wir die Trainingsmethoden von Erwachsenen nicht 1:1 für Kinder anwenden. Generell dürfen Kinder bereits ab 7 Jahren spielerisch mit Kräftigungsübungen beginnen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie an Fitnessgeräte gesetzt werden sollten. Viele Aktivitäten auf dem Spielplatz wie Klettern, Springen und Toben sind bereits Formen von Krafttraining. Kombiniere kräftigende Übungen mit kindlichem Spieltrieb und setze auf Ballsportarten wie Volleyball, Badminton, Tennis, Handball oder Fußball.

Kraftsport im Jugendalter:  Tipps für Eltern und Trainer

Eltern und Trainer spielen eine entscheidende Rolle bei der Einführung von Krafttraining für Jugendliche. Es ist wichtig, die richtigen Übungen auszuwählen und ein sicheres Umfeld zu schaffen. Professionelle Anleitung ist unerlässlich, um Verletzungen zu vermeiden. Nur so ist die korrekte Ausführung der Übungen gewährleistet. Ein ausgewogener Trainingsplan umfasst sowohl Kraftübungen als auch Ausdauerelemente. Er hilft die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Ab wann sollten Jugendliche mit zusätzlichen Gewichten trainieren?

Diese Frage lässt sich nur schwer pauschalisieren, da sie vom individuellen Reifegrad der Jugendlichen abhängt. Die Sportwissenschaft sieht das Alter von 14-16 Jahren als guten Richtwert an. Ab diesem Alter entwickeln Jugendliche mehr Disziplin und ein besseres Körperbewusstsein. Sobald sie Verständnis und Gefühl für ihre eigenen muskulären Fähigkeiten haben, spricht nichts gegen ein strukturiertes Krafttraining mit Hanteln oder Geräten.

Risiken bei mangelnder Bewegung im Jugendalter

Beleuchten wir den umgekehrten Fall: Kinder und Jugendliche, die sich zu wenig bewegen. Dies kann zu Dynapenie führen. Diesen Verlust der Muskelkraft kennen wir normalerweise eher von Senioren. Im Alltag macht sich dies schnell bemerkbar, wenn Treppensteigen Probleme bereitet oder beim Aufstehen aus dem Sessel die Arme helfen müssen. Mangelnde Bewegung und zu wenig muskuläre Aktivität sind mit Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas assoziiert. Übergewichtige Kinder haben es im Sportunterricht schwer und werden möglicherweise gemobbt, was negative Auswirkungen auf ihr Selbstvertrauen hat. Ein muskulär in Top-Form befindliches Kind hingegen hat immer ein Erfolgserlebnis.

Fitnessinfluencer als Vorbilder: Segen und Fluch

Im Hinblick auf die Gesundheit sind Fitness-Influencer bessere Vorbilder als Musiker oder Schauspieler. Viele Teenies wollen ihren Idolen auf Social Media nacheifern und starten motiviert mit dem Training. Doch Vorsicht ist geboten: Einige Influencer erreichen ihren Traumkörper nicht allein durch hartes Training und Diät, sondern mit anabolen Substanzen. Diese Medikamente beschleunigen den Muskelaufbau. Allerdings können gefährliche Nebenwirkungen wie Akne, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle sowie Schädigungen von Leber und Nieren auftreten.

Fazit: Krafttraining im Jugendalter – Basis einer gesunden Zukunft

Ein gut strukturiertes Krafttraining fördert die Gesundheit und verbessert die allgemeine Fitness in jedem Alter. Kinder können bereits ab 7 Jahren spielerisch an Kräftigungsübungen herangeführt werden. Die meisten negativen Behauptungen über Krafttraining im Kindesalter sind wissenschaftlich widerlegt. Regelmäßiger Kraftsport im Jugendalter legt den Grundstein für ein gesundes und aktives Leben. Ab 14-16 Jahren können Teenies unter professioneller Aufsicht mit Zusatzgewichten arbeiten oder an Geräten trainieren. Langfristig profitieren Kinder und Jugendliche von einer besseren Knochengesundheit, einer geringeren Verletzungsanfälligkeit und einem gestärkten Selbstbewusstsein. Betrachten wir die positiven Effekte von Krafttraining im Jugendalter, wird klar, dass es eine lohnende Investition in die Zukunft ist. Krafttraining im Jugendalter ist weder schädlich noch gefährlich, wenn es richtig durchgeführt wird. Eltern und Trainer sollten gemeinsam daran arbeiten, eine positive und sichere Trainingsumgebung zu schaffen. So lässt sich die Entwicklung der jungen Athleten bestmöglich unterstützen.

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Maximal Vital ist dein ganzheitlicher Gesundheitspodcast für vegane Ernährung, Mentaltraining, Fitness und Prävention von und mit Präventiv-Apothekerin Fanny Patzschke

Autorin: Fanny Patzschke

Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Liebe Fanny, mein Sohn ist jetzt 16 und trainiert seit kurzem in einem Fitnessstudio. Ich mache mir da ein wenig Sorgen. Meinst du, daß es sicher ist?
    Liebe Grüße Geli

    Antworten
    • Hallo Geli,
      Krafttraining mit 16 ist auf jeden Fall kein Problem. Ich kenne zwar das Fitnessstudio nicht, wo dein Sohn trainiert, aber unter Aufsicht von professionellen Coaches und an Geräten, dürfte nicht viel schief gehen. Wichtig ist, dass dein Sohn seine körperlichen Grenzen respektiert und die Übungen mit korrekter Technik ausführt. Außerdem sollte er sich genügend Regenerationsphasen gönnen.
      Liebe Grüße

      Antworten

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