„Meditation lernen ist eine transformative Erfahrung. Regelmäßige Mediation stärkt dein Selbstbewusstsein und macht dich resilienter. Probiere es aus, Fanny. Du wirst begeisterst sein, wie viel mehr innere Ruhe und Entspannung du im hektischen Alltag hast.“
Mein erster Gedanke als mir dieser gut gemeinte Ratschlag von einer lieben Freundin unterbreitet wurde: „Vergiss es, meditieren ist nichts für mich!“
Trotzdem habe ich es getestet – zumal ich sehr gern Yoga praktiziert habe. Dabei musste ich feststellen, dass das Fokussieren der Gedanken auf die Stille eine immense Herausforderung darstellt. Am Anfang hat es überhaupt nicht funktioniert, denn mein Kopfkino hat mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann beschloss ich nach langem Überlegen eine Yogalehrerausbildung zu absolvieren. Dort gelang der Durchbruch. Aus heutiger Sicht kann ich festhalten: Meditieren lernen ist gar nicht so schwer. Nutze die Tipps aus dieser Podcastepisode und probiere es aus.
Was ist Meditation?
Der Begriff Meditation leitet sich aus dem Lateinischen „meditatio“ ab und bedeutet nachsinnen bzw. Gedanken vertiefen. Es handelt sich um eine spirituelle Praxis, die das Gehirn in den Alpha-Modus versetzt. Dieser sorgt für innere Ruhe sowie eine erhöhte Achtsamkeit. Das bewusste Fokussieren der Gedanken führt dich dabei in tiefe Entspannungszustände. Allerdings steckt dahinter wesentlich mehr als du vielleicht glaubst. Meditation kann viele Formen annehmen. Dazu gehören Mantrarezitationen, Atemübungen, Meditationen im Gehen und geführte Meditationen. Sogar das Ausführen eines geliebten Hobbys kann meditativ wirken – sei es kochen, malen, basteln, gärtnern oder tanzen.
Warum Meditation lernen?
Regelmäßige Meditation im Alltag vereint unglaublich viele Vorteile und entfaltet ihre positiven Wirkungen auf verschiedenen Ebenen. Es lohnt sich am Ball zu bleiben.
- Stressabbau und Entspannung: Hemmung von Flucht-Kampf-Mechanismus und Sympathikus
- Schärfere Sinneswahrnehmungen: Verbesserte Konzentration und Leistungsfähigkeit
- Mehr Selbstbewusstsein und innere Ruhe: Gefühl von Harmonie und Gelassenheit
- Weniger Schlafstörungen: Verbesserte Schlafqualität und schnelleres Einschlafen
- Stärkeres Immunsystem: Weniger Erkältungen und grippale Infekte
Meditation lernen: Wissenschaftlich belegte Vorteile
Meditation hat nicht nur spirituelle Vorteile, sondern ist auch wissenschaftlich gut dokumentiert. Daher hat diese Technik auch in der modernen Medizin und Psychotherapie Einzug gefunden. Umfangreiche Studien zeigen viele positive Effekte. Deshalb übernehmen viele Krankenkassen mittlerweile die Kosten für Yogastunden und Meditationskurse.
Meditation besser als Urlaub
Meditation stärkt uns mental und körperlich mehr als ein längerer Urlaub. Es ist daher ein probates Mittel gegen Stress und Unsicherheit. Meditation kann sogar die Zellgesundheit verbessern.
Achtsamkeit im Alltag reduziert chronische Entzündungen
Achtsamkeitsmeditationen helfen nicht nur bei Stress, sondern reduzieren auch chronische Entzündungen im Körper. Das spiegelt sich sogar physiologisch wieder. Relevante Entzündungsmarker wurden signifikant gesenkt, wobei die Effekte in dieser Studie bereits nach 8 Wochen erkennbar waren.
Meditation zur Blutdrucksenkung
Sogar die American Heart Association empfiehlt transzendentale Meditation als Begleittherapie zur Blutdrucksenkung. Die positive Wirkung wurde bereits in vielen Studien bestätigt.
Regelmäßiges Meditieren aktiviert Selbstheilungskräfte
Eine groß angelegte Studie zeigt eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Meditation und einer stabilen Gesundheit. Dabei konnten Teilnehmende Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Erkältungen ohne Arzt und Medikamente therapieren – nur durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Meditation hilft gegen chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Positive Effekte werden weiterhin bei vielfältigen Magen-Darm-Erkrankungen erreicht. Ob Reizdarm, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa – überall trat im Rahmen einer Studie eine deutliche Besserung ein.
Chronische Schmerzen lindern dank Meditation
Meditation kann außerdem sämtliche Arten von chronischen Schmerzen lindern. Dazu zählen Rückenprobleme oder Nackenverspannungen bis hin zu Kopfschmerzen und Migräne.
Meditation erhält geistige Fähigkeiten
Das Meditieren und Rezitieren von Mantras hält unseren Geist jung, so dass wir die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Dabei soll Meditation das Gehirn um ganze 7 Jahre verjüngen. Wir werden nicht nur aufmerksamer, sondern steigern auch unser Erinnerungsvermögen.
Meditieren lernen für Anfänger: Einfache Tipps für schnelle Erfolge
- Beginne klein: Setze dir anfangs keine zu hohen Ziele. Schon wenige Minuten täglich können eine große Wirkung haben.
- Schaffe eine Routine: Versuche immer zur gleichen Zeit zu meditieren, damit du eine Gewohnheit etablierst.
- Wähle einen ruhigen Ort: Finde hierzu einen Platz, an dem du ungestört bist.
- Bequeme Haltung: Sitze oder liege bequem, aber nicht zu entspannt, um nicht einzuschlafen.
- Atemfokus: Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme dabei tief ein und aus.
- Gedanken akzeptieren: Lass deine Gedanken kommen und gehen, aber bewerte sie nicht.
- Verwende eine App zum Meditieren: Apps mit geführten Meditationen sind besonders für Anfänger hilfreich.
- Geduld haben: Gib dir Zeit. Fortschritte kommen mit der Übung.
- Lerne von anderen: Schließe dich einer Meditationsgruppe an bzw. nimm an einem Meditationskurs teil.
Meditation lernen: Nutze diesen Ablauf
- Vorbereitung: Finde einen ruhigen Ort und setze dich bequem hin. Schließe die Augen und nimm einige tiefe Atemzüge.
- Fokus: Konzentriere dich auf deinen Atem und verfolge den Weg der Luft durch den Körper.
Technik: Wähle eine Meditationstechnik wie z.B. Mantrameditation oder Visualisierung und setze sie für die nächsten Minuten ein. - Beobachtung: Nimm Gedanken und Empfindungen ohne Bewertung wahr und kehre stets zum Atem oder Mantra zurück.
- Beendigung: Nimm wieder tiefe Atemzüge, öffne langsam die Augen und strecke dich leicht.
Meditation im Alltag integrieren
Meditieren muss nicht kompliziert oder zeitaufwendig sein. Hier sind einige praktische Tipps, wie du Meditation in deinen Tagesablauf einbaust:
- Meditieren am Morgen: Wiederhole direkt nach dem Aufstehen z.B. ein Mantra, um fokussiert in den Tag zu starten.
- Kurze Meditationspausen: Nutze kurze Pausen im Alltag für Mini-Meditationen. Stelle dir dazu einen idyllischen Ort in der Natur vor und halte dieses Bild in deinem Geist.
- Achtsames Gehen: Mach einen Spaziergang, während du ganz bei dir im Hier und Jetzt bist.
- Bewusstes Atmen: Nimm dir zwischendurch immer wieder Momente für bewusstes Atmen.
- Body-Scan: Gehe mental durch deinen Körper und entspanne dabei jeden Bereich bewusst.
- Achtsames Essen: Iss langsam und genieße jeden Bissen bewusst.
- Dankbarkeit: Beende den Tag mit einem Moment der Dankbarkeit.
Fazit: Meditation lernen – Reise zu innerer Ruhe und Gelassenheit
Meditation lernen ist ein wertvoller Prozess, da er deine Lebensqualität erheblich verbessern kann. Mit diesen Tipps und Techniken wirst du ebenfalls bald die positiven Effekte spüren. Selbst mir ist der Durchbruch gelungen – du bekommst es erst recht hin. Du musst im Alltag keine großen Veränderungen vornehmen oder deinen Lebensstil komplett auf den Kopf stellen. Eine kurze, aber regelmäßige Praxis kann bereits sehr viel Positives bewirken. Bleib dabei und genieße die Reise zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit.
Buchtipp:
„Stresssistent“
Stressbewältigung leicht gemacht! „Stresssistent – entspannt trotz Hamsterrad“ zeigt dir, wie du selbst in den hektischsten Situationen einen kühlen Kopf bewahrst. Zahlreiche Tipps und praktische Übungen warten darauf, dich in die Entspannung zu führen. Schlage dem Stress ein Schnippchen, starte in ein gelasseneres Leben und finde deine innere Ruhe.
Autorin: Fanny Patzschke
Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das sind super Tipps. Mittlerweile fällt mir das mit dem meditieren leicht. Aber am Anfang hätte ich sie gut gebrauchen können. Meditation ist großartig. Hat bei mir sehr viel bewirkt.
Lieben Dank. Ich hatte zu Beginn auch meine Probleme. Dranbleiben lohnt sich 😊.